Robert Jasper gehört zu den führenden Extrembergsteigern weltweit. Im extremen Alpin-Bereich, Eis und Mixedgelände setzt er neue, internationale Maßstäbe. STOP&GO unterstützte Ihn sehr gerne bei seiner Grönland SOLO Seekajak Kletterexpedition als Sponsor.
Prävention und Sicherheit spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Vorbereitung und Ausführung einer derartigen Extrem-Expedition – STOP&GO Marderabwehr legt bei all seinen Produkten ebenfalls allergrößten Wert auf Prävention und Sicherheit.
Patagonien Expedition
Mit Eis und Schnee bedeckte Berge, soweit das Auge reicht! Das Patagonische Eisfeld stellt die zweitgrößte Eismasse außerhalb der Polarkappe dar!
Diese Expedition war für mich ein besonderes Projekt, da wir zusammen mit dem ZDF-Fernsehen an einer Reportage arbeiteten, die den wissenschaftlichen Aspekt des Klimawandels und der Gletscherschmelze mit dem Bergabenteuer verbinden sollte.
Expedition bedeutet für mich der Aufbruch ins „ungewisse“ und gerade das Nördliche Patagonischen Eisfeld gilt als einer der letzten großen weißen Flecken auf unserer Landkarte, wo viele der Berge noch völlig unbestiegen sind. Ein Eldorado für mich als Extrembergsteiger!
Nirgends sonst auf der Welt ist aber auch gerade die Klimaveränderung so dramatisch zu spüren wie hier! Bis zu 20 Meter beträgt der Höhenverlust des ewigen Eises pro Jahr! Doch nur wenig ist bislang bekannt. Vor allem das nördliche Eisfeld wurde bislang meist nur anhand von Satelliten-basierten Daten untersucht. Das wollte das Team um den Wissenschaftler Prof. Matthias Braun und Tobias Sauter nun ändern. Gemeinsam erreichten wir das Basislager am Rio Cacho, von wo aus wir mit Prof. Dr. Tobias Sauter und dem Filmteam vom ZDF wissenschaftliche Exkursionen zu den Gletschern unternahmen.
Die Erkenntnisse waren erschreckend und noch dramatischer als angenommen. Die Gletscher zerfallen und lösen sich in Wasser auf und wenn das in diesem Tempo weiter geht, wird es hier in näherer Zukunft kein Eis mehr geben, was voraussichtlich große globale Auswirkungen für das Leben auf unserem Planeten bedeuten.
Als Bergführer und Abenteurer habe ich schon viele Bergregionen wie den Himalaya, Alaska oder Feuerland bereist und trete für schonenden Tourismus und den Schutz unserer Natur und Umwelt ein. Über mittlerweile 40 Jahre beobachte ich auch die Gletscher da man als Bergsteiger stark von deren Verhältnissen und Begehbarkeit abhängt. Die Gletscherschmelze in den Alpen ist schon erschreckend, hier im Hielo Continental sterben die Gletscher förmlich und lösen sich rapide in Wasser auf.
Unser bergsteigerisches Ziel war eine Erstbegehung am Cerro Hyades, einem aus dem Inlandeis thronenden Berg. Begleitet wurden wir von Kameramann Severin Karrer. In dieser Wildnis war aber die erste große Challenge überhaupt zum Berg zu gelangen.
Über Flüsse und durch weglosen Urwald kämpften wir uns durch Dickicht mühsam den Berg hinauf. Gletscherspalten und Eisabbrüche versperrten größtenteils den Weiterweg und gaben schlussendlich nur noch eine Route vor. Mit einem Biwak erstiegen wir zwei Drittel der insgesamt 3000 Meter hohen Ostseite. Unser wissenschaftlicher Auftrag war, aus verschiedenen Höhen kleine Schneeproben mit hinunter ins Tal zu bringen.
Vor uns langen drei Tage bestes Wetter, so etwas hatte ich in Patagonien noch nie erlebt! Das anhaltende Schönwetter führte aber auch zu einem rasanten Anstieg der Nullgradgrenze, was die objektiven Gefahren wie Eisschlag in die Höhe schnellen ließ.
Das unaufhörliche Donnern der Eislawinen der Séracs, versprach nichts Gutes und als sich der erhoffte Durchschlupf zum Gipfelgrat als potenzielle Todesfalle entpuppte, war die Entscheidung einstimmig – Rückzug!
Nur wer im richtigen Moment umkehrt kann wiederkommen!
Nach diesem Motto stiegen wir zurück und erreichten nach ungefähr 36 Stunden unser Basislager.
Aus eigener Kraft wieder zurück in die Zivilisation zu gelangen, war eine weitere Herausforderung die wir uns zum Ziel gesetzt hatten. Mittels Packraft- Schlauchboote paddelten wir die Flüsse hinunter und über Seen erreichten wir nach weiteren drei anstrengenden Tagen in der Wildnis, das kleine Örtchen Puerto Guadal, wo ein spannendes Abenteuer zu Ende ging.
Zur Fertigstellung der Reportage benötigt das ZDF noch weiteres Material.
Im Oktober/November ist ein Messungsflug über dem Patagonischen Inlandeis mit dem Polar 5 Flugzeug geplant. Aller Voraussicht nach werde ich zusammen mit dem Wissenschaftler Prof. Dr. Tobias Sauter und Expeditionspartner Jörn Heller einen zweiten Versuch einer Erstbesteigung, weiteren wissenschaftlichen Messungen und Filmarbeiten unternehmen.
Der ZDF-Sendetermin steht momentan noch nicht fest, ist aber für die Sendung „planet e“ im Winter 22/23 geplant.